Hi,

demnächst (nächste oder übernächste Woche) werde ich wohl auch ein Stellenangebot herausgeben...

Leider hab ich es bei anderen Kollegen oft erlebt, daß bei der Vorstellung und bei den Angaben zum Wissen der Leute zwar nicht geflunkert, aber dann doch einige wichtige Infos etwas gedehnt wurden...
Da ich aber dringend einen echten erfahrenen Coder brauch und keinen, der dann doch erst ein halbes Jahr lang nichts schafft, weil das vermeintliche Perlwissen eher theoretischer Art war, will ich den Interessenten einige Testfragen stellen.

Sprich: Perlcode, wo man erklären soll was der wahrscheinlich tut oder was der wegen eines Fehler nichts tut.

Ich dachte an 3 verschiedene Teile, die ich hinlege:
- Eine RegExp,
- ein Beispiel zu OOP und
- eine Frage zur Nutzung von CPAN

Hätte da jemand Ideen zu?
Oder haltet ihr das ganze für einen schlechten Weg?


Ciao,
Wolfgang

Ich weiss nicht.

Einerseits wird jemand, der deine Aufgaben loesen kann, sicherlich Kenntnisse mitbringen. Man muss aber beruecksichtigen, dass Bewerber unterschiedlich nervoes sind. Da mag einer ein wirklich guter Coder sein, aber in dieser Pruefungssituation kann er ein \w nicht von einem \s unterscheiden, und der wuerde dann evtl. durch dein Raster fallen. (Wenn dir wichtig ist, dass jemand nicht nur Perl-erfahren, sondern auch belastbar und nervenstark ist, mag das okay sein.)

Bei meinen bisherigen Bewerbungsgespraechen (auf beiden Seiten) sind nie direkt fachliche Aufgaben gestellt worden. Fachfragen schon, meist nach Methoden oder Kenntnissen in Teilgebieten. Mit ein wenig Nachbohren bekommt man schon eine Ahnung, ob man einen Blender vor sich hat oder nicht. Ich habe aber auch keine Skrupel, jemanden nach drei Wochen wieder rauszuwerfen, wenn er nicht das kann, was er behauptet hat. Dafuer gibt es schliesslich die Probezeit.[1]

(Bevor jemand fragt: Das alles gilt genauso fuer eine "Sie" wie fuer einen "Er". Allerdings haben Frauen deutlich mehr Skrupel, das Blaue vom Himmel herunterzuschwindeln. Oder ich bekomme es einfach nicht mit. ;))

[1] 24 Monate Probezeit halte ich allerdings fuer Schwachsinn. Wenn man in einem halben Jahr nicht feststellt, ob jemand geeignet ist, dann hat man wohl schon an anderer Stelle unfaehige Mitarbeiter. Und bei uns stellt sich die Frage ironischerweise sowieso nicht, weil es fast nur noch befristete Vertraege gibt, und die laufen meist ueber - ja, genau! - zwei Jahre.

Hmm ich würde eher andersrum Fragen:

- Welches Templatingsystem der Bewerber verwendet/bevorzugt (und warum),
- Mit welchen Modulen er eine einfache Web-Datenbank-Applikation bauen würde,
- was er sich von perl6 erhofft

Da fragst du kein Detailwissen ab, sondern bekommst einen Einblick in die Arbeitsweise des Bewerbers und in wie weit er einen Überblick über gängige Module/Entwicklungen hat. Da die Fragen offen sind, dürfte sich der Bewerber sicherer fühlen, er kann Antworten aus eigenen Erfahrungen liefern ohne jetzt in einer Stresssituation ein konkretes Programmierproblem lösen zu müssen.

Du könntest ja auch Beispielcode erbitten, den der Bewerber mitbringen und erläutern soll. Auch da siehst du wie er arbeitet und ob er in der Lage ist Dinge zu präsentieren und Entscheidungen die er im Entwicklungsprozeß getroffen hat - auf Rückfrage - zu begründen.

[quote=Ronnie,20.01.2006, 00:10]- Welches Templatingsystem der Bewerber verwendet/bevorzugt (und warum),
- Mit welchen Modulen er eine einfache Web-Datenbank-Applikation bauen würde,
- was er sich von perl6 erhofft[/quote]
Hm, wären die Fragen nicht zu speziell?
Andererseits ..ja, wenn er den Unterschied von einigen Template-Modulen kennen würde, wäre das shcon ein extrem gutes Zeichen.
(Aber wer sich schon so gut auskennt, wird der/die sich für BAT einstellen lassen?)

Ich weiß ja nichtmal selbst was ich mir von Perl6 erhoffen soll :)

Das mit den Quellcode hab ich mir auch überlegt.
Wobei ich dann aber fürchte, daß dann Code gebracht wird, der nicht aus der eigenen Feder stammt.

Den "mitgebrachten" Perl-Code kannst Du Dir aber erklaeren lassen. Dieser Code sollte dem Bewerber ja bekannt sein, so dass die Nervostiaet keine grossen Auswirkungen haben sollte. Evtl. hat derjenige ja ein CPAN-Modul rausgebracht, das Du Dir anschauen kannst. Ein CPAN-Modul sollte aber kein MUSS sein!

Du koenntest auch nach Nicknames bei CPAN, perlmonks, perl-community.de, perl.de, etc... fragen. Die meisten "besseren" Programmierer sind irgendwo aktiv (Forum, Perlmongers, Newsgroups,...). Auch hier sollte wieder gelten: Kein MUSS!

Aber das koennen alles Indizien auf den Programmierer sein!

[quote=xwolf,19.01.2006, 23:01]Hätte da jemand Ideen zu?
Oder haltet ihr das ganze für einen schlechten Weg?[/quote]
*hehe* ich habe morgen einen Probetag und weiß zum ver-
recken nicht, was mich alles erwarten wird...

Zum Ende des Vorstellungsgespräches, das eine Woche vorher
war und wirklich sehr gut verlief, bat mich der IT-Leiter um
einen Probetag... zu meiner und zu seiner Sicherheit, denn es
gäbe sehr viele Leute, die viel erzählen und leider wenig
können! Und da ich eine Festanstellung aufgebe und er auch
eine Sicherheit braucht, um keine Fehlentscheidung zu treffen,
haben wir diesen Tag vereinbart. Auch, damit man sich mal
ein wenig "beschnuppern" kann.

Ich finde diese Idee sehr gut und erzähle gerne morgen mit
ein paar Worten, was alles von mir "erfragt" wurde :-)

Hoffe, dass es klappt ... *grummel*

Hm... Ein Probetag? Ist das dann nicht eher eine kleine Firma?
Bei uns dauert es mindestens eine halbe Woche bis man richtig anfangen kann.

Und wenn es um Anwendungen geht, wo man im Livebetrieb mit perosnenbezogenen oder anderen Kritischen daten umgehen muss, dann braucht man erstmal eine gewisse Orientierungszeit...
:rock:

[quote=xwolf,16.02.2006, 22:01]Hm... Ein Probetag? Ist das dann nicht eher eine kleine Firma?
Bei uns dauert es mindestens eine halbe Woche bis man richtig anfangen kann.[/quote]
mhmm... ich mag den Namen nicht unbedingt nennen, aber
für klein würde ich sie nicht halten. Vielleicht nur ein Tag,
weil ich im Gegensatz zu einigen Anderen "ehrlich" war.

Ich habe mich in keinster Weise als Spezialist oder "sehr gut"
beschrieben, sondern als Junger IT'ler, gerade mal mit drei
Jahren Berufserfahrung und sehr viel Lernbedarf.

Ich drück Dir die Daumen @opi!

Ob jetzt Probetag oder halbe Woche ist dabei wohl nicht so wirklich entscheidend. Der Bewerber sollte dann ja nicht mit Firmeninterna gefüttert werden...
An so einem Tag könnte man eine anspruchsvolle - vielleicht auch "nicht lösbare" - Aufgabe stellen, die der Bewerber analysieren und einen Lösungsansatz erstellen soll, den er dann erklärt (warum, weshalb, wieso)...

ein probetag ist durchaus üblich und mir ist nicht klar, warum das nur bei
kleinen firmen gehen sollte. in dem probetag sollst du ja nicht die gesamte
applikation der firma kennenlernen. es benötigt einen fähigen mitarbeiter, der dir
eine passende aufgabe für einen tag stellt und dir evtl. aufkommende fragen
beantworten kann. das ist manchmal gar nicht so einfach. deswegen
hilfst du auch selbst mit, indem du die richtigen fragen stellst. also,
viel glück.