alle panikmache oder was?

http://ipower.ning.com/netneutrality

was haltet ihr davon, sollte man bisserl lärm machen, was könnte man überhaupt machen. eignes internet aufmachen oder?

Panikmache.
Angeblich wird es auch bald kein Papier (Print) mehr geben, weil niemand mehr was druckt und nur noch am Bildschirm liest.

Darin sehe ich einige Probleme für die Provider und "Content"-Anbieter. Denn die Technik ist so weit, dass man nicht mehr auf ein fest verkabeltes Netz angewiesen ist. Wlan, Standleitungen etc. erlauben es ein unabhängiges Netzt auf zu bauen. (Siehe die Freifunknetze) Noch ist kein druck da diese Technik flächendeckend an zu bieten, doch sollte von irgendeiner Seite der Druck groß genug werden, so wird das flächendeckend umgesetzt. Sicher zu nächst würde es einen Zusammenbruch geben, 2-5 Jahre würde man auf solch ein Kommerzielles Angebot angewiesen sein, doch da nach würde sich das Internet wie wir es kennen allmählich erholen. Anbieter werden kommen und die Technik auf eine einfache und bequeme Weise zur Verfügung stellen.

Die ganze Sache ist auf lange sicht zum scheitern verurteilt. Kurzfristig würde man viel gewinnen, an Kontrolle und einnahmen, doch auf lange Sicht würde es noch weniger Kotrolle und Einnahmen geben.

Weiterhin wird es immer Anbieter geben die Querschießen, und das Vorhaben torpedieren, wenn sie dadurch besseren Gewinn machen können.

Wie will man bestimmte Seiten ausschließen? Selbst China schafft das nicht dauerhaft. und die haben die absolute Kontrolle über das Logische wie auch das Physikalische Netz.

Solange Internet-Nutzer übers Netz untereinander in Kontakt treten können, kann man den Kontentfluß nicht kontrollieren. Denn die Nutzer können untereinander ein Tauschbörsenartiges Netz aufbauen, das nicht kontrollierbar ist.

Viele Techniken existieren schon und müssen nur angepasst werden, und sie würden angepasst werden, wenn das Internet sich in diese Richtung entwickelt.

So, wie das in dem Video dargestellt wird, passiert das mit Sicherheit nicht. Es würde ja nur wenige ISPs brauchen, die da nicht mitspielen und das ganze System kippt.

Was aber tatsächlich schon passiert, und was ich viel schlimmer finde ist, dass ISPs einzelne Ports und Protokolle gezielt drosseln oder ganz blocken. Anbieter von Flatrates aktiv versuchen, Intensivnutzer los zu werden und einzelne Webseiten/IPs gezielt geblockt werden, weil dem ISP der Content nicht gefällt.

Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, nach solchem Fehlverhalten ausschau zu halten und entsprechend zu reagieren.

taulmarill: kannst du artikel/ beispiele nennen?

gwen: das ein medium ein anderes in einem freien markt nicht ganz ablösen kann ist klar, radio hat ja auhc fernsehen überlebt, aber tatsache ist auch das google mit ISP verhandlungen führt und da noch einiges mehr am kochen ist. Ich fand das letztjährige abhörgesetzt für verfassnungsfeindlich und unsäglich obendrein aber mit dem jetztigen BKA-Gesetzt neuauflage ist langsam meine toleranz an ihrer äussersten grenze und als ich das von der netz neutralität sah hat sich erstmal mein gesicht zur faust geballt.

Quellen, die ich jetzt so auf die schnelle finden konnte:

US-Kabelnetzbetreiber Comcast bremst Peer-2-Peer aus
Internet-Zensur
US-Kabelnetzbetreiber Comcast sperrt Internet-Vielnutzer aus


edit:

Was ich an den o.g. Beispielen so viel gefährlicher finde als an dem so dramatisierten Modell, welches in dem Video beschrieben wird? Es passiert mehr oder weniger heimlich, ohne dass dafür Werbung gemacht wird. Außerdem betrifft es im ersten Schritt nur die Geeks. Hier wird gezielt eine kleine Anzahl von Nutzern benachteiligt, die den ISPs oder einzelnen Politikern unangenehm sind. Gerade bei BitTorrent wird das nicht lange gut gehen, zumindest nicht die pauschalisierte Strategie die Comcast gefahren hat. Blizzard (die Macher von World of Warcraft) benutzt beispielsweise schon lange BitTorrent um Updates oder Trailer zu verbreiten.

Die Filterung und Überwachung des Internet ist sicher etwas, was für viele aus Wirtschaft und Politik einen großen Reiz hat. Der breiten, talkshowverdummten Öffentlichkeit kann man so was als Kampf gegen rechtsradikale, kinderpornografische, etc. Inhalte verkaufen. Aber wenn erst einmal alles IP-basierte gesiebt und gefiltert wird, wenn schon nicht mehr Black- sondern Whitelists verwendet werden, woher weiß ich denn dann was mir alles vorenthalten wird. Wenn der Brockhaus-Verlag die Wikipedia sperren könnte - davon bin ich überzeugt - würde er es tun. Denkt mal drüber nach.

Ja, es wird gebremts, zum Teil auch aus Not. Denn wenn bald jeder Depp Videos im WWW mit DSL 12000 oder 30000 streamt, dann ist das Netz so lahm wie auf dem Modem. Das passiert, wenn alle ihr hochauflösendes Onlinekino oder -fernsehen bekommen (wollen/werden).

Es ist immer problematisch, von Anbietern (ISP, Telefon) abhängig zu sein.
Wer wie mitliest oder mitschneidet, weiß doch niemand.

Wer zum Beispiel über die enpehdeh recherchiert und etwas über einen ominösen Tag in Franken, der bei mir in der Nähe letzthin stattfand, rechercieren will, landet auch öfters auf Seiten, welche der rechten Sezene zugeordnet sind.
Schon klar, dass da für das Suchen Google benutzt wurde.
Und was passiert beim Suchen nach AlQuaida etc.?
Die kritische Auseinandersetzung mit bestimmten Inhalten ruft sowohl Verfassungsfeinde als auch -schützer auf den Plan. Beide sind gefährlich für die eigene Freiheit des Denkens und des Wortes.

Das Netz lässt sich leider filtern, das könnten die Provider einfach tun, in dem sie einen Proxy zwischen Einwahlserver und Backbone schalten.

Frei ist das Web schon lange nicht mehr.

Die Idee, nur den langsamen Teil des Internet umsonst zur Verfügung zu stellen und schnellere Teile ist auch bei deutschen Providern schon angedacht worden (irgendwo bei Heise oder ct gelesen). Wer schnell will, muss eben extra zahlen.