Hi beisammen.

Diese Frage richtet sich an die Freibrufler unter Euch, die sicherlich schon einige Erfahrungen in diesem Bereich sammeln konnten, die ich leider noch nicht habe.

Derzeit habe ich eMail-Verkehr mit einem potentiellen Kunden aus Österreich. Dieser erwartet von mir, vor Vertragsabschluss eine Geheimhaltungserklärung zu unterzeichnen. An sich finde ich daran nichts verwerfliches. Stutzig macht mich nur, dass es darin einen Paragraphen "Vertragsstrafe" gibt, nach dem sich beide Parteien verpflichen sollen, unabhängig von einem eventuellen Schadenersatzanspruch, bei einem schuldhaften Verstoß gegen die Vereinbarung, einen Betrag in Höhe von 100.000,-¤ zu zahlen.

Nun meine Frage an Euch:
Ist das legitim oder die Regel? Ist so etwas die gängige Praxis oder könnte das ein Betrugsversuch sein, der nur darauf abzielt mich zur Zahlung dieses Betrages zu verpflichen? Ich denke da an einen etwaigen Strohmann, der angeblich Kenntnist über geheimzuhaltende Informationen erlangt haben würde.

Ich bin etwas verunsichert und für jegliche Tipps dankbar.

-uw

das ist wie mit der englischen kommasetzung: when in doubt, leave out.

wenn dir der kunde mit seinen vertragsvorstellungen nicht seriös erscheint, lass den job sausen.
ist natürlich immer relativ: wie hoch ist das risiko, dass der kunde unseriös ist? schlag einen risikozuschlag auf deinen preis auf und guck, ob das der kunde zahlt.

an sich kA, geheimhaltung ist ja immer so ne sache. sollen die doch erst mal beweisen, dass du irgendwas ausgeplaudert hast..

[quote=jan,20.04.2006, 02:59]
an sich kA, geheimhaltung ist ja immer so ne sache. sollen die doch erst mal beweisen, dass du irgendwas ausgeplaudert hast..[/quote]
Unseriös erscheint mir das in dem Sinne nicht. Ich finde es schon in Ordnung, dass der Kunde sich absichern will. Es geht hierbei um Zugangsdaten zu seiner Produktdatenbank und der Benutzerverwaltung der Webseite, für die ich entwickeln soll. Also in der Tat um Daten die über seinen (Miss-)Erfolg entscheiden können.

Und was das Beweisen angeht, habe ich von der technischen Seite her keine Bedenken, da ich sicherheitsrelevante Daten verschlüsseln kann. Und Passwörter werden nicht auf der Platte gespeichert, sondern kommen in ein Büchlein, dass widrum nach einem nur mir bekannten Schema verschlüsselt ist.

-uw

[quote=jan,20.04.2006, 02:59]
[...] sollen die doch erst mal beweisen, dass du irgendwas ausgeplaudert hast..[/quote]
Und genau das ist es, was ich mir gedacht habe. Wenn ich das akzeptiere, dann brauchen die mir das gar nicht mehr zu beweisen. :-\

http://www.recht.de/phpbb/viewtopic.php?t=66040
(.morph bin ich)


Aber wie schon gesagt kann ich sehr gut verstehen, dass eine Handelsgesellschaft, die mir Zugang zu ihrem Herzstück gewährt, sich absichern muss.

Ich denke ich werde den Job annehmen.

So long...

-uw\n\n

<!--EDIT|TbHoCne|1145554980-->

dann kann man ja nur viel erfolg wünschen ;)

aber du hast schon recht, natürlich ist es klar, dass die sich absichern wollen. im grunde ist es das selbe, wenn du als externer dienstleister für die wartung von produktionssystemen zuständig bist - da ist's ja auch so, wenn du mist baust (und da lässt sich ja _relativ_ leicht feststellen, ob's hardwareprobleme waren), verliert der kunde geld.

[quote=jan,20.04.2006, 21:39]dann kann man ja nur viel erfolg wünschen ;)[/quote]
Ich dank' Dir jan.

Ich denke auch, dass man als Freibrufler immer ein gewisses Risiko eingeht, nicht nur in der EDV.

Dabei fällt mir ein:
Der Bekannte, für den ich eine eBay-artige Plattform auf mehreren RootServern aufbauen sollte, hat sich in die domenikanische Republik abgesetzt. Schade darauf hätte ich in der Tat Bock gehabt. ;)

-uw\n\n

<!--EDIT|TbHoCne|1145563601-->

sowas unbedingt von einem Anwalt pruefen lassen...

Als Vertragsstrafe kommt mir das etwas hoch vor; meine Projekte bewegen sich i.d.R. so von 0-15.000 Euro...