Thread Geschlechterquote
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Opened by Raubtier at 2012-08-15 13:20 2012-08-15T13:27:03 pq Das kann übrigens keiner nur mit den Angaben zu Testzuverlässigkeit und false positives, entscheidend ist nämlich auch die Erkrankungshäufigkeit (Prävalenz), und das zitierte HIV-Test-Beispiel ist eben deswegen instruktiv, weil HIV (bei uns) so selten ist. In vielen afrikanischen Staaten sieht die Rechnung da ganz anders aus ... edit: Wen es interessiert, hier die Hintergründe: HIV-Beratung: Auf einer Konferenz zum Thema Aids im Jahr 1987 berichtete der damalige Senator Floridas, Lawton Chiles, dass von 22 Blutspendern in Florida, die darüber informiert wurden, dass sie mit dem ELISA-Test positiv getestet worden waren, sieben Suizid begangen hätten. Ein medizinisches Schriftstück, das diese Tragödie Jahre später dokumentierte, informierte den Leser darüber, dass „selbst wenn die Ergebnisse des Aidstests (ELISA- und Western-Blotting-Test) positiv ausfallen, die Wahrscheinlichkeit einer Infektion nur 50 : 50 beträgt“ (14). Warum ist die Wahrscheinlichkeit bei einer Sensitivität von 99,9 Prozent und einer Spezifität von 99,99 Prozent so gering? Der Grund dafür liegt in der niedrigen Basisrate von Aids in der Population mit geringem Risikoverhalten (circa 0,01%). Wenn sich 10 000 Menschen mit niedrigem Risikoverhalten nun testen lassen, wird die eine tatsächlich infizierte Person aufgrund der hohen Sensitivität sehr wahrscheinlich positiv auf HIV getestet. Von den 9 999 nichtinfizierten Menschen wird aber aufgrund der Falschpositivrate von etwa 0,01 Prozent ebenfalls eine Person positiv getestet werden. Das ergibt zwei Personen mit einem positiven Test, von denen aber nur eine Person infiziert ist. Der ganze Text und andere interessante Details z.B. zu Vorsorgeuntersuchungen findet sich hier (Dt. Ärzteblatt) Last edited: 2012-08-15 19:09:59 +0200 (CEST) Everyone knows that debugging is twice as hard as writing a program in the first place. So if you're as clever as you can be when you write it, how will you ever debug it? -- Brian Kernighan: "The Elements of Programming Style"
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