Guest Gast

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Also irgendwie kann man (man ne eq Mann) nicht eine über Jahrhunderte gewachsene Grammatik einfach umbauen weil sich der weibliche Teil der die Sprache gebrauchenden Bevölkerung, sprachlich unterrepräsentiert fühlt - Betonung auf 'fühlt'.

Kann man schon, wenn es denn gesellschaftspolitisch gewünscht ist! Und sollte man meiner Meinung nach auch, wenn hier tatsächlich viele Menschen ein Problem sehen! Man kann ja auch aus weit weniger relevanten Gründen als der Verhinderung von Diskriminierung und ohne breite Akzeptanz in der Bevölkerung eine Rechtschreibreform durchführen ;-)

Ich persönlich finde nur die Art und Weise wie bisweilen versucht wird, die deutsche Sprache geschlechtsneutral umzugestalten, wenig sinnvoll. Gerade weil keine 1:1 Beziehung zwischen grammatikalischem und biologischem Geschlecht besteht gleiten die Versuche alles in einer gemischten feminin plus maskulinen Form auszudrücken um ein Gleichgewicht zwischen männlich und weiblich herzustellen schnell in die Lächerlichkeit ab.

Da fände ich es, wie bereits erwähnt, sinnvoller und konsequenter das grammatikalische Geschlecht einfach ganz abzuschaffen. Nur dann hat man diese Quelle von Missverständnissen wirklich zuverlässig abgestellt. Ansonsten fühlen sich nämlich als nächstes Leute diskriminiert, die sich weder als Männer noch als Frauen einordnen lassen wollen. Oder es landen Außerirdische, bei denen es zufällig fünf verschiedene Geschlechter gibt, und finden unsere grammatikalischen Konzepte nicht nur unsinnig sondern auch diskriminierend ;-)

Als Kompromisslösung finde ich es ästhetisch ansprechender, wenn man bei der Bezeichnung von Personen oder Personengruppen — und nur da, bei anderen Objekten erscheint es mir sinnlos — einfach den Genus abwechselt. Wo es eine wohlklingende Formulierung mit neutralem Genus gibt, kann man natürlich vorzugsweise auch diese nutzen.

Ich fühle mich jedenfalls angesprochen, wenn eine Personenbeschreibung modulo Genus auf mich passt.

Die Erfindung eines neuen maskulin plus femininen Genus hingegen macht lediglich aus dem Problem mit drei grammatikalischen Geschlechtern ein Problem mit vier grammatikalischen Geschlechtern und darin sehe ich keinen Vorteil.