ich finde, die infrastruktur muss den gegebenheiten angepasst sein.
manche leute regen sich über radwege auf und meinen, jeder solle auf der fahrbahn fahren. manche halten das für völlig falsch und meinen, nur radwege sind die lösung.

ich denke, es hängt vom verkehr und von der strassenbreite ab.
wo kein platz für einen ordentlichen (und das heisst >= 1.5m) radweg/streifen ist, sollte tempo 30 gelten und fahrräder dürfen die fahrbahn genauso nutzen wie autos (was sie im prinzip jetzt schon meistens dürfen, aber es ist oft gefährlich). edit: am besten explizites überholverbot in besonders engen strassen. da fallen mir durchaus schon einige ein.

und wenn radweg, dann möglichst wie in kopenhagen: eindeutig sichtbar getrennt mit einem kleinen bordstein, aber trotzdem direkt neben der fahrbahn, genug abstand zu parkenden autos und wo immer möglich, breit genug zum überholen fahrrad/fahrrad.

radwege auf dem bürgersteig sind nett für gemütliche sonntagsausflüge, aber wenn ich zur arbeit fahre, möchte ich schon die 20km/h erreichen, und das geht auf solchen radwegen nicht, da zuviele fussgänger dort unterwegs sind. berliner denken nicht dran, und touristen wissen es oft nicht mal, dass das ein radweg ist.
oder sie sind zugeparkt, und zumindest das zu verringern ist ziel der petition.

das problem ist, wir stecken noch in der steinzeit fest.
in berlin wird beispielsweise gerade die warschauer strasse umgebaut. die radler bekommen einen immerhin 2m breiten radstreifen, der aber nicht wirklich von der fahrbahn getrennt wird. wieviel abstand zu den parkbuchten sein wird, ist auch noch nicht klar. und die ampeln sind natürlich nach wie vor auf die geschwindigkeit der autos angepasst. autos haben weiterhin zwei spuren.

und was titelt die berliner zeitung? "Die Straße wird den Radfahrern gehören".

keine frage, ich freue mich auf die umgebaute strasse; momentan ist sie nur was für lebensmüde.
aber die sicht mancher autofahrer ist doch immer noch arg verzerrt, was die machtverhältnisse auf der strasse angeht.
Last edited: 2014-12-01 13:33:33 +0100 (CET)

Quote

Was nörgelst du rum? Wohl aus der Gruppe der unterdrückten Autofahrer-Lobby?

Unsinn.

Die Androhung einer Bußgelderhöhung löst das Problem nicht. Siehe Telefonieren während der Fahrt: Da gab es auch eine Bußgelderhöhung, aber die hat nix gebracht, weils nicht kontrolliert wird, selbst wenn die Delingquenten dabei zickzack fahren und auf die Gegenspur geraten, es interessiert niemanden.

Und überleg mal selbst: Was nützt Dir die Gewissheit, dass jemandem, der Dich gerade zugeparkt hat, ein erhöhtes Bußgeld droht?

Und überhaupt: So selten wie ich autofahre, was ich da jedesmal erlebe, das hat mit fahrerischen Können absolut nichts mehr zu tun, das ist einfach nur Dummheit auf Rädern. Und so wie die meisten autofahren, so parken die auch.

Schöne Grüße.