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[thread]1889[/thread]

Schaltjahre als Prüfungsaufgabe

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renee
 2005-05-19 22:41
#19262 #19262
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Man muss ja bedenken, dass bei einer Abschlussprüfung nicht nur eine Aufgabe gestellt wird. Ich habe 2004 Abschlussprüfung als Fachinformatiker/Anwendungsentwicklung gemacht und da kam nicht viel "selbstprogrammieren" dran. Da waren mehr Programmablaufpläne bzw. Struktogramme etc. gefordert. Dann gibt es noch den IT-Teil, der alle 3 IT-Ausbildungsberufe (FI-Systemintegration, FI-Anwendungsentwicklung und IT-Kaufmann) abdeckt. Da muss man dann relativ viel über Hardware etc. wissen. Und der dritte Teil ist der kaufmännische Teil. Hier sind mehr so Sachen wie Abrechnungsbögen usw. gefragt. Also ist es nicht so unüblich, dass schon allein aus Zeitgründen die Aufgabenstellung nicht wirklich komplex sein darf...
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Unterlagen OTRS-Workshop 2012: http://otrs.perl-services.de/workshop.html
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pKai
 2005-05-20 03:52
#19263 #19263
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[quote=esskar,20.May.2005, 01:03]Wenn man nämlich die mathematische Definition des Schaltjahrs nicht kennt, bringt einem die besten Programmierkenntnisse nix. :)[/quote]
Das hat mich auch gewundert. Ich würde erwarten, dass diese Info, mehr oder minder verklausuliert, in der Aufgabenstellung vorhanden war?

Und die is-Funktion enthält im Perl-interpretiert-boolsch-Sinne sicher noch mehr Redundanz als die -- && (and) bindet sowieso stärker als || (or) -- Klammer.
(== 0 ist !(not); != 0 ist Wert an sich; $x ? 1 : 0 ist sowas wie "Wahrheitswert-Normalisierung")
Edit: wobei die Lesbarkeit wohl nur dann zunehmen würde, wenn man die Einzeil-modulo-Werte vorab an Variable mit sprechenden Namen zuweisen würde, oder wieauchimmer\n\n

<!--EDIT|pKai|1116548372-->
I sense a soul in search of answers.
renee
 2005-05-20 11:09
#19264 #19264
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Eine wirklich komplexe Aufgabe ist aus mehreren Gründen nicht wirklich möglich:
*) Zeitgründe (habe ich schon genannt)
*) Nicht jeder Betrieb lässt die Azubis wirklich viel programmieren. So lernt der Azubi es nie... Ich kenne Fälle, wo in der Praxis mehr IP-Adressaufkleber auf Drucker etc. geklebt wurde als dass programmiert wurde - na klasse!
*) In der Berufsschule bekommt man es häufig auch nicht wirklich beigebracht. z.B. hat mir unser Programmierlehrer nicht wirklich was beigebracht - und ich habe vor der Ausbildung noch nie porgrammiert!!...

Also woher soll es ein kleiner Azubi können, wenn er nicht schon in der Schule programmiert hat (hatte ich z.B. nie gehabt) oder wenn er nicht Glück mit dem Betrieb hatte...

Ich könnte heute nicht programmieren, wenn ich mit meiner Ausbildungsbetreuerin und den Abteilungen nicht so viel Glück gehabt hätte...
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renee
 2005-05-20 12:18
#19265 #19265
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Ich persönlich finde ein typisierte Sprache eher geeignet für den Einstieg in die Programmierung. Gerade weil viele Anwendungsentwicklungen in C,C++ oder Java stattfinden. Und es ist einfacher von einer typisierten Sprache zu einer _eher_ untypisierten Sprache wie Perl zu kommen als umgekehrt.

Das größte Problem liegt aber meiner Meinung nach bei den Lehrern. Wenn diese selbst nicht richtig programmieren können, wie sollen es dann die Schüler lernen? Bei uns an der Berufsschule kamen die Lehrer aus der E-Technik und haben dann mal "in der Abendschule" zum Programmier-Lehrer umgesattelt. Wie soll das gutgehen?

Hat man einen wirklich fähigen Lehrer, kommt man auch in einem Jahr wirklich weit!

Auch der Lehrplan sollte vielleicht mal etwas überarbeitet werden. Warum gibt es kein Fach, das auf "neue" Dinge wie das Web aufsetzt? Mal richtig Grundlagen für Gestaltung einer HP, Skriptsprachen (meinetwegen auch PHP *g*), Grundlagen E-Business etc... Damit kann man fächerübergreifend arbeiten: Skriptsprachen hat mit Programmierung zu tun. E-Business könnte man mit Wirtschaft verknüpfen. Das ist das, was heute viel von der Wirtschaft gefordert wird, aber nirgends umgesetzt wird.

Wenn man sich nur auf die Berufsschule verlassen würde, wäre man vielerorts wirklich verlassen. Häufig sind die Lehrer auch nicht wirklich motiviert. Wenn alle Lehrer so wären wie unser Lehrer in Computersysteme, dann sähe es besser aus. Da haben wir mal die neuesten Entwicklungen angesprochen und nicht <übertreib> den Computer von vor 80 Jahren </übertreib> besprochen...
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Ronnie
 2005-05-19 22:07
#19266 #19266
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Ein Freund hat heute eine Abschlußprüfung gemacht, wobei eine Aufgabe (50%) die Ermittlung eines Schaltjahres gewesen wäre. Mir erscheint es beinahe trivial, habe für eine Musterlösung knapp 5min. benötigt, aber ihm viel es schwer. Okay, es hätte in C++ sein sollen, aber das ändert nicht soviel.
Code: (dl )
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#!/usr/bin/perl

use strict;
use warnings;

my $year = shift @ARGV;
print is_leap_year($year) ? "$year is a leap year.\n" : "$year isn't a leap year.\n";
exit;

sub is_leap_year {
my $year = shift;
return ($year % 400 == 0 or ($year % 100 != 0 and $year % 4 ==0)) ? 1 : 0;
}

Hat jemand Erfahrung wie komplex solche Aufgabenstellungen bei IT-Ausbildungsberufen sind? Und wie das subjektiv wahrgenommen wird? Hier hätte es nichtmal für ein RDW gereicht?!
esskar
 2005-05-20 03:03
#19267 #19267
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Code: (dl )
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13
#!/usr/bin/perl

use strict;
use warnings;

my $year = $ARGV[0] || 0;
print is_leap_year($year) ? "$year is a leap year.\n" : "$year isn't a leap year.\n";
exit;

sub is_leap_year {
my $year = shift;
return ($year % 400 == 0 || $year % 100 != 0 && $year % 4 == 0) ? 1 : 0;
}


ohne Klammern ists schöner!

Aber sowas scheitert dann leider oft an der Allgemeinbildung (was aber eigentlich nicht sein dürfte.)
Wenn man nämlich die mathematische Definition des Schaltjahrs nicht kennt, bringt einem die besten Programmierkenntnisse nix. :)
Ronnie
 2005-05-20 10:07
#19268 #19268
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Ich gehe davon aus das die entsprechenden Informationen in der Aufgabenstellung enthalten waren. Mir ging es auch weniger um eine optimierte Lösung, als viel mehr darum, dass ich die Aufgabenstellung als relativ leicht empfand.

Renee hat natürlich Recht, dass so eine Aufgabe nur einen kleinen Teil der gesamten Prüfung darstellt. Dennoch war ich irgendwie davon ausgegangen das Aufgaben größerer Komplexität gelöst werden müssten. Auf der anderen Seite habe die noch ihre Projektarbeit zu machen, wo dann mehr gefordert ist.

Ich wollte einfach einen Vorstellung gewinnen, was "Sache" ist in diesen Ausbildungsberufen, wie weit inhaltlich dort gegangen wird.
Ronnie
 2005-05-20 11:38
#19269 #19269
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@renee: würdest du es sinnvoll finden, wenn man an einer Berufsschule Skriptsprachen einsetzt, um den Leuten programmieren beizubringen?

Macht es Sinn IDEs einzusetzen, wenn die Leute nicht mal die Grundlagen beherrschen? Ich finde es sinnlos, wenn die leute ein GUI zusammenklickern können, aber unter der Oberfläche dann nur Spaghetti-Code existiert?

Als ich vor ein paar Jahren Techniker (E-Technik) gemacht habe, wurden wir mit C++ gequält. Ein Jahr Programmiertechnik hat damals nur für die allernötigsten Grundlagen gereicht. Auf Strukturen wie Arrays ist nur minimal eingegangen wurden, auf assoziative Arrays gar nicht. In Skriptsprachen sind diese aber direkt verfügbar. Auf OOP konnte auch aus zeitlichen Gründen nicht mehr eingegangen werden.
mordur
 2005-05-20 14:39
#19270 #19270
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Für den Fachinformatiker kommt die Schaltjahraufgabe immer wieder mit schöner Regelmäßigkeit dran. Wenn nicht dann vielleicht ein Bubblesort oder irgendwas anderes, was schon mal da war. Die Aufgabe darf nicht allzu komplex sein, weil dann die Zeit bei weitem nicht reicht. Man hat wie schon gesagt ja auch noch Allgemeines, BWL, Jura, Rechnungswesen etc. Wirklich neues wird in so einer Prüfung nicht gefragt und individuelle Lösungen sowieso nicht, schon allein deshalb, weil dann die Auswertung noch länger dauern würde. Von daher wundert es mich, das er die Schaltjahraufgabe nichtz geknackt hat. Das hätte der Lehrer (so er ein guter ist) wissen können.
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