Thread T*l*k*m Unmut: ..einer der umzog und ein Telefon wollte (10 answers)
Opened by Crian at 2004-03-12 18:50

JW
 2004-03-12 18:04
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(Es hat nichts mit Perl zu tun. Es ist ganz normaler Unmut, den ich loswerden muss. Es ist offtopic.)
T*l*k*m Unmut

Meine Frau und ich beschlossen aus Familienzuwachsgründen einen Umzug. Eine Wohnung wurde gesucht und gefunden, Verträge gekündigt und neu abgeschlossen. Der Termin rückte heran.
Da gab es dann noch tausenderlei Dinge zu beachten, unter anderem die Ummeldung des Telefonanschlusses.

Eine bizarre Geschichte nimmt ihren Anfang:

Am 04. Februar 2004 rufe ich eine freundliche Mitarbeiterin unter 0800-3301*** an, dem Umzugsservice. Ein Gespräch von zehn Minuten und ich meine, die T*l*k*m hat sich zu einem der servicefreundlichsten Unternehmen gewandelt.
Ich bekomme einen neuen Telefonvertrag namens Calltime 120 und einen schon lange erhofften DSL-Anschluss für den 23. Februar 2004 versprochen.

Das Leben kann so schön sein.

In kurzen Abständen trudeln DSL-Modem, Splitter und verschiedene Auftragsbestätigungen ein.

Pünktlich um 10.00 Uhr an eben jenem 23. Februar klingelt es, und der Mitarbeiter der T*l*k*m steht vor der Tür um meinen Anschluß freizuschalten und eine Dose zu setzen.
Eine Viertelstunde später ist klar, es wird Probleme geben.
Der Kollege verabschiedet sich mit dem Hinweis, er muß in der Zentrale nochmal was nachprüfen. Gute zwei Stunden später steht er vor mir in der Tür und erklärt ziemlich langatmig, dass es ein Problem mit dem Hauptkabel gäbe und eine wie auch immer geartete Bauaktivität seitens der T*l*k*m ergriffen werden muss, um mich in den Genuss von Telefonie und Information-Highway zu bringen.

"Wie lange wird es dauern?";

"Heute ist Montag, ich gebe die Störung gleich weiter. Na bis zum Wochenende kann es schon dauern."

Zu diesem zeitpunkt ist der Anschluß in der alten Wohnung bereits tot.

Ich gebe mich zufrieden, steht doch eh noch reichlich Umzugsarbeit ins Haus, und die Renovierung der alten Wohnung zwinkert mir auch noch zu.

Trotzdem versuche ich am Dienstag schon mal mehr zu erfahren. Mein Anruf unter oben bereits genannter Nummer offenbart, dass ich zu einem Störfall geworden bin, und mittlerweile unter der 0800-3302*** geführt werde.
Auch gut, Hauptsache es kümmert sich jemand.

Flugs die neue Nummer gewählt und Anliegen vorgetragen. "Es tut mir leid, ich kann Ihnen noch nichts konkretes sagen, die Anfrage an den örtlichen Bauhof ist gestellt aber noch nicht beantwortet. Wir rufen zurück."

Dann wartete ich. Vielleicht nicht lang genug, denn:

Mittwoch: (Ich weiß das ist penetrant, aber die haben sich ja nicht gemeldet.) "Wir rufen zurück."

Donnerstag: "...Das kann dauern, am Ende müssen wir die Straße aufreissen. Wir rufen zurück."

Meine Schwiegermutter macht mich darauf aufmerksam, dass der permanente Besetztton unserer Nummer, mittlerweile einem Freizeichen gewichen ist. Die Gefahr dass Anrufer annähmen, wir wären zu faul ans Telefon zu gehen steigt.

Ein Geistesblitz, 0800-3302000 gewählt und den Vorschlag unterbreitet:

"Sie könnten doch bis zum Abschluss der Arbeiten, eine Weiterleitung auf meinen Mobiltelefonanschluss schalten."

"Ja, die Einrichtung dieses Anschlusses ist für Sie kostenfrei, die Gebühren müssen Sie tragen."

"Moment, nur damit ich es richtig verstehe. Sie können mir keinen Telefonanschluss einrichten und auch nicht sagen wann es möglich ist, und wenn ich Ihnen einen akzeptablen Workaround des Problems vorschlage, muss ich das bezahlen?" - Mittlerweile halte ich mich für undankbar. "Und überhaupt, wann passiert denn nun endlich etwas?"

"Ja, leider müssen Sie das bezahlen. Hat Sie denn noch niemand zurückgerufen?"

"Ich will die Weiterleitung nur, wenn sie mich nichts kostet." Mann, ich bin wirklich undankbar. "Nein, mich hat noch niemand zurückgerufen."

"Ich werde das sofort weiterleiten. Unmöglich, dass Sie noch nicht zurückgerufen wurden. Hier im Text steht ein Termin 10. März, aber was genau da passieren soll, kann ich auch nicht erkennen. Ich frage nach und trage ein, dass Sie dringend auf einen Rückruf warten."

Ich halte nur fünf Tage durch, dann rufe ich wieder an. Auch inspiriert von meiner Frau, die mir mitteilt, dass die zwischenzeitlich geschaltete Weiterleitung auf das Mobiltelefon (Ja, ich werde das wohl bezahlen müssen.), wieder erloschen ist und ein fröhliches "Kein Anschluß unter dieser Nummer." ertönt.

"Ja, die Einrichtung Ihres Telefonanschlusses ist für den 12. März avisiert. Die Weiterleitung konnte nicht aufrecht erhalten werden. Nach der Kündigung bleibt der Anschluss nur noch kurze Zeit verfügbar, dann schaltet der Computer alles ab."

"Ich habe nicht gekündigt, ich bin ein Störfall."

"Tut mir leid. Ich schau mal was ich machen kann." - Wer es glaubt...

Tatsächlich finde ich am Abend eine Auftragsbestätigung mit dem Termin 12. März im Briefkasten. Sollte vielleicht doch noch alles gut werden.

Wenn man wartet, hat man Zeit. Ich hatte in den letzten Tagen die Schreiben noch mal überflogen, und festgestellt, dass ich zwar einen T-DSL Anschluss bestellt hatte, aber noch keinen Tarif dazu.

0800-3301*** eintippen ist eine Kleinigkeit. Was ich dann erfahren muss, läßt mich weiche Knie bekommen. Eine Vorahnung der Dinge die da noch kommen steigt in mir auf. Für den geneigten Leser hier wieder ein kurzer Abriss des Telefonates:

"Guten Tag, ich habe bei Ihnen einen DSL-Anschluß bestellt. Meine Nummer ist
0351-******. Ist dieser Anschluss schon mit einem Tarif versehen, oder ist bis jetzt nur die Bereitstellung des selbigen beantragt."

Unverständnis. Na gut, dass hätte ich vermutlich besser ausdrücken müssen. Ich bin kein großer Redner.

"Ich meine, es gibt doch verschiedene Tarife für DSL: Flatrate, irgendwas Volumenabhängiges und irgendwas Zeitabhängiges. Laut meiner AB bezahle ich bis jetzt 19,99 im Monat. Da kommt doch bestimmt noch was dazu."

"Ja, natürlich. Sie können wählen zwischen (Aufzählung folgt). Wie sind Sie den bisher ins Internet gekommen?"

"Nun, ich habe einen T-Online Vertrag und habe mich per Modem an der 01910** eingewählt."

"Ah, Call by. Ja wenn Sie jetzt nicht wechseln, wählen Sie sich weiter per 1,** Cent pro Minute ein."

"Trotz DSL?"

"Ja."

"Aha, na dann würde ich jetzt gern den zeitunabhängigen Tarif mit 1,5 Gbyte Transfer wählen."

"Natürlich. Ich sehe gerade Ihr T-Online Zugang würde gelöscht."

"Wie, äh... Warum?" Heute sehe ich ein, dass diese Frage natürlich blödsinnig war, und ich die Antwort hätte vorrausahnen müssen.

"Der Computer macht das eine gewisse Zeit, nach der Kündigung automatisch."

"Ich habe nicht gekündigt, ich bin nur umgezogen. Dann war ein Kabel kaputt....." Die ganze Leidensgeschichte sprudelt aus mir heraus. "Ich bin keine Neuanmeldung und auch keine Kündigung, ich bin ein Störfall."

"Oh, das tut mir leid. Aber ich kann da gar nichts machen. Ich melde Sie jetzt einfach neu an. Ich sehe gerade, dass Sie eine Online-Rechnung wollen. Ihre e-Mail-Adresse ist jetzt natürlich gelöscht, da müssen Sie mal in Düsseldorf anrufen und Ihre neue Adresse durchgeben. Wann sollen wir denn Ihren DSL-Anschluss aktivieren?"

"Am 12. März, da wird auch mein Telefon entstört."

"Gut, ich trage das jetzt ein. Dann kann nichts mehr schiefgehen. Bei Ihnen ist ja schon allerhand schiefgegangen."

Nach diesem "Kopf hoch" fühle ich mich etwas besser. Später am Abend gelingt es mir sogar, wieder feste Nahrung zu mir zu nehmen.

Der Freitag wirft seine unheilvollen Schatten voraus.

13.00 Uhr, ich wähle meine Nummer. Freizeichen. Ich bin sprachlos. Sofort versuche ich meine Frau auf Arbeit zu erreichen, da diese den Vormittag wartenderweise zu Hause verbracht hatte, damit wir das Wunder der Telefoneinrichtung nicht verpassen. Eine Kollegin hebt ab: "Nein, Andrea ist zu Hause und wartet auf die T*l*k*m."

Eine Viertelstunde später klingelt das Mobile:

"Guten Tag, hier ist &%$§( von der Telekom. Wir möchten bei Ihnen einen Telefonanschluß einrichten."

"Oh, schön. Meine Frau ist zu Hause."

"Gut, dann fahre ich jetzt zu Ihnen."

Ich bin gerührt. Nach all den Wirrungen soll es heute doch sein.
Ein gutes Stündchen später, lacht mir im Display meine Telefonnummer entgegen. Es hat geklappt. Meine Frau meldet Vollzug.
Aber sie hat auch Neuigkeiten von der T*l*k*m. &%$§( sagt:

"DSL is nich." Komisch, dabei habe ich eine Auftragsbestätigung, ein Modem und einen Splitter. Sogar eine erste Rechnung ist schon da. "Nein, für DSL reicht das Kabel nicht, da müßte gebaut werden." Termin? "Is nich..."

Telefon? "War nie ein Problem." Er hat nur einen Auftrag zur Neueinrichtung eines Anschlusses. (Ich bin keine Neuanmeldung, sondern ein Störfall.) Nein, da wurde nichts gebaut oder repariert, der Anschluss hätte auch schon vor zwei Wochen gelegt werden können. Er wisse aber eigentlich auch nichts genaues. Auf Wiedersehen und viel Spaß.

Eine erste Schweissperle rollt mir über die Stirn. Ich weiss, die Hotline-Mitarbeiter können auch nichts dafür, aber sie war die erste "greifbare" T*l*k*m-Mitarbeiterin. Falls sie das jemals liest.

Es tut mir leid.

Für den geneigten Leser, der es bereits ahnt, hier die Kernaussage dieser bedauernswerten jungen Frau: "Wir rufen Sie zurück."

So beginne ich denn zu warten...


...wird fortgesetzt...

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