Also, ich weiß jetzt nicht, ob das eine "Perl vs. Python"-Diskussion werden soll, die gibt's ja oft, ganz gut ist das Thema z.B. hier zusammengefaßt.
Ich persönlich möchte so wenig tippen wie möglich, wenn ich also die Semikola am Ende und die Sigils weglassen kann und statt "my @a = (1, 2, 3);" einfach "a = [1, 2, 3]" schreiben kann und das dann am Ende sogar noch wesentlich sauberer aussieht, ist das für mich schon ein erheblicher Vorteil (von Python). Umgekehrt haben die Semikola in Foren den Vorteil, daß auch Anfänger das Code-Gewusel leicht in einen Editor kopieren können; da bei Python-Code die Einrückungen zu beachten sind, scheitern daran sonst schon manche, und es kommen Nachfragen. Auch Einzeiler sind in Perl besser zu formulieren. Ansonsten merkst Du es ja selber schon: Trotz einiger Schwächen ist Perl irgendwie charmant. Und die Community zeichnet wegen des "TMTOWTDI" meist eine gewisse Toleranz und Freundlichkeit aus, was man nicht unterschätzen sollte.

Perl5 (mit seiner aufgesetzten objektorientierten Programmierung und "Array of Array") ist von sich aus nicht allzu modern, insofern ergibt "Modern Perl" jedenfalls für mich nicht allzuviel Sinn. Wenn man's wirklich modern haben wollte, müßte man schon auf Perl6 umsteigen, das aber eine ganz andere (und noch nicht ganz fertige) Sprache ist.
Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum auch ältere Bücher zu Perl5 noch gut benutzbar sind. Mein Lieblingsbuch ist ja "Laura Lemay - Perl in 21 Tagen", das ansprechender geschrieben ist als alle anderen Computerbücher, die ich jemals gelesen habe. Irgendwann hatte es der Verlag (soweit ich weiß, war es der Verlag selbst) in HTML-Form mal online-gestellt; und das Internet vergißt bekanntlich nichts ... ;)