Thread Festplattendaten unwiederbringlich löschen
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Opened by murphy at 2010-02-08 19:56
Reservesektoren
Auch ich weiß nicht, wie groß der Anteil an Reservesektoren üblicherweise bei Festplatten ist. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass leere Reserven interessant für die Analyse sein können, weil man da den Grundzustand der Magnetisierung der Platte ablesen kann, und volle, weil es dann irgendwo defekt markierte Sektoren gibt, in denen noch alte Daten liegen, die man mit einigem manuellem Aufwand vermutlich trotzdem rekonstruieren kann -- es wird ja nicht erst dann eine Defektmarkierung angebracht, wenn ein Sektor überhaupt nicht mehr gelesen werden kann, sondern sobald die Zuverlässigkeit beim Schreiben und Auslesen sinkt. Restmagnetisierung Ich habe gehört, dass man bei genauer Kenntnis der geometrischen Anordnung von Schreib- und Leseköpfen mit Hilfe eines Rasterkraftmikroskopes in der Regel recht zuverlässig mindestens die letzen zwei bis drei geschriebenen Zustände jedes Bits auf der Platte auslesen kann, da sich die Magnetisierung beim Schreiben nicht gleichmäßig in der gesamten Plattenfläche, die für das Bit reserviert ist, verteilt. Kennt man die Muster, mit denen überschrieben wurde, ist es leichter, die Rekonstruktion durchzuführen. Natürlich wird man auch mit ausgefeilter Technik überschriebene Daten nicht vollständig rekonstruieren können, aber je mehr Spuren man noch auf der Platte hinterlässt, desto wahrscheinlicher wird es, dass zumindest ein Teil der Daten korrekt wiederhergestellt werden und je nach Sensibilität der Daten kann dieses Risiko vielleicht bereits zu hoch sein -- wieviel Aufwand man für die Datensicherheit betreibt hängt immer auch von der Relevanz der Daten und den erwarteten Anstrengungen eines potentiellen Angreifers ab. Ich würde eine Platte zum Löschen jedenfalls mindestens mehrfach komplett mit zufälligen Mustern überschreiben und sie wenn möglich mechanisch beschädigen. When C++ is your hammer, every problem looks like your thumb.
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