Thread Wider der Vernunft V: shortcuts, short circuits and bypasses
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Opened by Shagreen at 2003-11-18 19:33
Ja, der Parlamentarismus kommt zu seinem ungerechten Ende (aber er ist längst noch nicht tot, eher untot), und mit ihr die Demokratie in der Zuhälterrolle für die Marktwirtschaft. Politik und Ökonomie lassen sich eben nicht auseinanderdividieren und doch sind sie im bürgerlichen Bezugssystem unvereinbar. Was zu fressen und ein Dach über den Kopf, ist eben sozialpolitischökonomischer (treten wir das Unwort gleich wieder in die Tonne und sagen menschlicher) Daseinsanspruch. Schon gar nicht ist er unter verschiedenen Institutionen/Apparaten/Märkten funktional aufteilbar und vermittelbar. Nur wollen es die gewählten Volksvertreter und Macher nicht so recht wahrhaben und werden auch weiterhin nur Aufführungen im Simulationstheater veranstalten. Ist die Nationalökonomie auch in Auflösung begriffen, schwindet aber nicht mit ihr die territoriale Staatskunst, auch wenn sich die Restlinke etwas auf "Weltinnenpolitik" zusammenreimt. Schließlich muß man das Volk doch irgendwie in Schach halten. Wäre ja noch schöner, wenn da jeder macht, was er will. Bezeichnend für das Erwachen neuer zombiotischer Regierungswilliger war auch der PDS-Parteitag in Chemnitz. Schließlich blickt man auf eine lange Tradition von staatlicher Menschenverwaltung zurück. Da braucht man sich nicht zu verstecken. Das alte Lied ("Wann wir schreiten Seit an Seit") darf dann gemeinsam "doppelplusrot" angestimmt und linientreu durchgezogen werden. Und wenn endlich zusammenwächst, was zusammengehört, fusionieren SPD und PDS zur SPDS, der SPezialdemokratischen einbreipartei deutschlanDS. Schließlich erwachsen aus vereinter Dummheit noch Synergieeffekte.
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